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20 Jahre Sexualtätermanagement in Österreich – die Auswirkungen geeigneter legistischer Rahmenbedingungen und der Adhärenz am RNR Prinzip auf die Reduktion der Rückfallraten

Reinhard Eher

 

In Österreich wird das Sexualtätermanagement von zu einer Strafhaft verurteilten Täter seit dem Jahr 2001 systematisch organisiert. Risikomanagementmaßnahmen orientieren sich dabei am Risk-Need-Responsivity-Prinzip. Darüber hinaus kam es im Jahr 2008 zu einer Gesetzesänderung, die die Nachbetreuung der Täter systematisch regelt und durch die Möglichkeit einer Entlassung auf Bewährung nicht nur Anreize dafür setzt, sondern dadurch auch die Bemühungen des Strafvollzugs im Vorfeld einer solchen Entlassung unterstützt und fördert. Mittlerweile liegen Ergebnisse vor, die die Sinnhaftigkeit dieser Maßnahmen unter Beweis stellt. Rückfallraten sinken seit diesen Maßnahmen kontinuierlich. Insbesondere bei Täter mit höherem oder hohem Risiko kam es im Zuge dieser Maßnahmen zu einer signifikanten Abnahme der Rückfallraten für Sexual- und Gewaltdelikte.

 

Reinhard Eher was born in 1963 in Vienna, Austria. He is psychiatrist and clinical psychotherapist. He is a co-founder of the International Association for the Treatment of Sexual Offenders (IATSO). He was its secretary general from 1998 to 2016 and is now president elect. Since 2001 he is the head of the Federal Evaluation Centre for Violent and Sexual Offenders (FECVSO) in the Austrian Ministry of Justice in Vienna, Austria.He has written numerous original research papers and given numerous presentations on national and international conferences, mainly about sexual abusive behaviour and risk assessment in sexual offenders. He is professor for forensic psychotherapy at the Medical University in Ulm, Germany.